Dürfte wohl ein KH sich auf folgenden Standpunkt stellen:
Entweder erteilt uns der Patient bei stationärer Aufnahme Zugriff für alle in Frage kommenden Personen auf alle Dokumente und für eine recht lange Zeit (vielleicht vier Wochen), oder seine ePA findet keinen Eingang in die Behandlung.
Ich frage nicht nach Sinn oder Unsinn und auch nicht nach moralischer Bewertung, sondern lediglich nach de Rechtslage.
Wie es geregelt ist: Heute: Patient muss aktiv einwilligen (durch eGK-Stecken und PIN-Eingabe oder durch eigene Nutzung seiner ePA-App). Dabei definiert er, für wie lange die Befugnis gelten soll: 1 Tag bis unendlich. Zugriff haben (potentiell, aus Sicht der ePA) alle, die über die gleiche SMC-B (alle SMC-Bs mit der identischen Telematik-ID (TID)) zugreifen.
Ab 15.01.2025 Durch Nachweis Behandlungskontext (eGK-Stecken ohne PIN-Eingabe) wird automatisch eine Befugnis für 90 Tage erteilt. Alternativ kann der Patient auch weiterhin seine ePA-App nutzen, um Befugnis zu erteilen und die Dauer beliebig zu setzen (1 Tag bis unendlich) Zugriff haben (potentiell, aus Sicht der ePA) alle, die über die gleiche SMC-B (alle SMC-Bs mit der identischen TID) zugreifen.
Die Sache mit der SMC-B ist in Kliniken durchaus ein Problem: Die Klinik definiert i.d.R. selbst, in wie viele Organisationseinheiten (mit eigenen TIDs) sie ihre Klinik aufteilt. Denkbar ist z.B.:
nach Häusern und darunter nach Abteilungen.
nach Häusern und darunter nach Abteilungen und darunter nach Stationen.
nur je Haus
nur genau eine TID für alle
Das zweite fordert der hessische Datenschützer für hessische Kliniken, die unterste Variante wird wohl keine Klinik umsetzen (weil vermutlich der hausinterne Datenschützer nicht mitgehen wird). Der Zugriff auf die ePA wird beim Stecken der eGK (der Normalfall) nun für genau EINE TID eingerichtet. Kommt der Patient während seines Aufenthalts in einen anderen Organisationsbereich mit eigener TID (z.B. Radiologie), können die dortigen Mitarbeiter nicht auf die ePA zugreifen. Dazu muss zuerst erneut eine Befugnis erteilt werden - zur dortigen TID. Das ist natürlich "nicht sonderlich" praktisch bzw. betriebstauglich. Aber das wird man noch feststellen und es dann ein paar Jahre später ändern... 😉
Ich finde es gut wenn jede Empfangskraft im Krankenhaus weiß das ein Schwangerschaftsabbruch bevor steht; dann spart man sich die ganze Kommunikation wenn sowieso jeder Bescheid weiß. Super +++